Dass der Fußball schnelllebig ist, ist bekannt. Dass es aber so schnell geht, war nicht vorhersehbar. Sichtlich angefressen war unser 18-jähriges Talent Ilai Kuric, als er die Aufstellung zum Heimspiel gegen den TSV Netra gesehen hat.
Ersatzbank. Ein Ort, der nicht seinem eigenen Anspruch entspricht. Co-Trainer Marcel Thiel aber traf die Entscheidung ganz bewusst, um den in der Vorwoche unglücklich agierenden Flügelflitzer etwas aus der Schusslinie zu holen. Mit Erfolg!
Im ersten Durchgang neutralisierten sich beide Teams weitestgehend. Etwas mehr Spielanteile lagen bei uns, wenngleich der TSV immer wieder gefährliche Nadelstiche setzen konnte. Hochkarätige Torchancen waren Mangelware. Mit einem leistungsgerechten 0:0 ging es in die Pause. Besser aus der Kabine kamen die stark personalgebeutelten Gäste in Person von Björn Fey. Der erfahrene Stürmer konnte nach einem langen Ball und einer Unstimmigkeit unserer Hintermannschaft das 1:0 für Netra markieren. Ungeachtet dessen versuchten unsere Jungs nicht die Nerven zu verlieren und die noch über 35 Minuten Spielzeit besonnen zu gestalten. Jetzt kam die Zeit von Ilai Kuric, der bereits zum Ende der 1. Hälfte mit von der Partie war. Mit einer Menge Wut im Bauch setzte der Jungspund fortan ein Zeichen, wie er es besser nicht hätte machen können.
Zunächst vergab Netra eine sehr gute Einschussmöglichkeit zum 2:0, der Konter resultierte zu einer Ecke für uns, die zum 1:1 durch Nico Marquardt führte, Ilai Kuric gab per Kopf die Vorlage. Innerhalb weniger Momente geht so ein Spiel dann in eine komplett andere Richtung.
Nach einem Freistoß von Tim Malzfeld verwertete der Youngster nur 3 min später einen Kopfball unhaltbar ins lange Eck zur 2:1 Führung. Keine 10 Minuten später war es erneut Ilai, der nach feiner Vorarbeit zum entschiedenen 3:1 ins lange Eck einschieben konnte und keine Zweifel mehr an diesem wichtigen Heimsieg aufkommen lies! Eine Reaktion wie man sie sich als Trainer nach einer Niederlage nur wünschen kann! Nicht nur von Ilai, sondern von der gesamten Mannschaft!
Fotos: Antonia Bürmann