Bericht: Das Spiel zwischen der „Roten Laterne“ der Liga, Spielgemeinschaft Frieda Schwebda Aue, und dem Tabellenzweiten, der SG Kleinalmerode/Hundelshausen/Dohrenbach schien vom Papier her betrachtet eine Formalie für die Gäste zu werden. Die Andjelkovic-Mannschaft, mit Ambitionen die KOL in Richtung Gruppenliga zu verlassen, war in der klaren Favoritenrolle und sollte wohl kaum - ausgerechnet bei der seit Wochen und Monaten sieglosen SG FSA – patzen.
Für die Gastgeber stand mit dem Tabellenzweiten eine Herausforderung bevor, die an und für sich nicht missglücken konnte! Da man im Lager der Meinharder am Tabellenende angelangt war, die anderen Teams während der letzten Wochen im Abstiegskampf wichtige Punkte sammeln konnten, der „Abstiegsgedanke“ immer präsenter wurde, gab es im vorletzten Heimspiel der KOL-Serie also fast nichts mehr zu verlieren.
„Wir gehen mit einer mannschaftlich geschlossenen Einstellung ans Werk! Wir werden wieder alles reinhauen, was uns zur Verfügung steht. Heute können wir nur gewinnen!“ ließ Teamchef Rannio vor der Partie verlauten. Frei aufspielen lautete die Devise.
Die Partie begann zunächst sehr ausgeglichen. Die SG KHD zeigte erste Ansätze, um zum Erfolg zu gelangen. Die ersten Eckstöße wurden hereingebracht ohne dabei die FSA-Hintermannschaft sonderlich in Not zu bringen. Keeper Waßmann, sowie Abwehrrecke Sebastian Lenz klärten die Flugbälle im Fünfmeterraum beziehungsweise im Sechszehner.
Den Kleeblättern blieb es in den ersten 20 Minuten vergönnt eigene gefahrbringende Torchancen zu entwickeln. Im Gegensatz zu so manch anderem FSA-Serienspiel waren die Rannio-Männer gegen den Tabellenzweiten in nahezu allen Mannschaftsbereichen nahe am Gegenspieler und gewannen eine Vielzahl an geführten Zweikämpfen, wodurch Ballgewinne zum schnellen Umschaltspiel genutzt werden konnten. So feuerten Jan Stieff und Matthias Nobach erste Warnschüsse in Richtung Daniel Schwenda, Torhüter der SG KHD, ab.
Janosch Thomas – nach Rotsperre das erste Mal wieder in der Startelf – kam nach einer halben Stunde Spielzeit auf Betriebstemperatur und hatte in Spielminute 33 gleich eine doppelte Chance seine Farben in Führung zu bringen. Eine riesen Möglichkeit eröffnete sich für Jan „Kalli“ Stieff per Volleyabnahme in der 40. Minute, die wiederum nicht zum Torerfolg führte.
Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff wurde Thomas ausgewechselt, keinesfalls wegen schlechter Leistung oder fehlendem Engagements, eher wegen „Materialschwunds“ – mit gebrochener Schuhsohle war vorerst Feierabend für ihn – der Startschuss für Mannschaftskollegen Florian Süss.
Die ersten 45 Minuten aufopferungsvollem Kampfes und Willens Punkte in Frieda zu behalten, waren absolviert. Mannschaft, Trainerteam und FSA-Anhänger spürten, dass gegen diesen Gegner wirklich was „drin sei“.
Die Halbzeitansprache des Gästecoachs fiel lauter aus und war selbst in der Nachbarkabine zu hören. Ein gutes Zeichen für die Kleeblätter, aber gleichzeitig auch ein Warnhinweis, dass der Gegner gleich aus der Kabine kommen würde, um die Verhältnisse wieder gerade zu rücken.
Entsprechend wachgerüttelt nahm der Gast die ersten Spielminuten des zweiten Durchgangs für eigene Szenen in Anspruch. FSA im Glück. Gleich zwei Mal klatschte das runde Leder ans Aluminium, welches das 0:0 wahrte. Die von Oemer Burak Koc und Tim Malzfeld abgefeuerten Schüsse führten dazu, dass die Mannschaft von Spielführer Klippert merkte, dass sie neben einer bis dato engagierten Mannschaftsleistung auch endlich wieder etwas Glück im Spiel hatte, welches im Abstiegskampf durchaus von Nöten ist.
In der 57. Spielminute brachte Dirk Rannio für den 10er Matthias Nobach, Christian Schröter ins Spiel, der sich weiter nach vorne orientieren sollte. Nur eine Zeigerumdrehung später fiel das Tor des Tages und mit ihm ein großer Jubel und ein tosender Applaus unter den Spielern, Verantwortlichen und Fans der SG FSA. Die 1:0 Führung des „Underdog“. Jan Stieff mit der Schlüsselszene des Tages: Eine Hereingabe auf Lucas Harbich, der per Flugkopfball in die Maschen trifft. Seit einer gefühlten Ewigkeit hatte man wieder das Gefühl von „Heute muss es endlich mal für Punkte reichen!“ Die Kleeblätter spielten zweikampfbetont weiter, ließen sich nicht von ihrem Weg abbringen und setzten die Traineranweisungen um.
Die KHD-Offensivgarde um Jakub Swinarski, Jannik Schinzel, Rene Weska oder Oemer Burak Koc fanden ihren Meister in der gut stehenden FSA-Abwehr oder Schlussmann Waßmann. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich hatte die Nummer 11 im Dress von KHD, Jakub Swinarski. Er scheiterte in verheißungsvoller Position an Lucas Waßmann, der per Fußabwehr im Eins-gegen-Eins klären konnte.
So strich die Zeit von der Uhr und die Meinharder kamen der (für viele) unerwarteten Überraschung Stück für Stück näher.
Um 16:45 Uhr war sie dann perfekt – Die Überraschung des Fußballnachmittags. Der erste FSA-Sieg seit dem 02.10.2016. Ein Sieg, der die Moral, den Glauben ans Team, den Siegeswillen und den Zusammenhalt widerspiegelt, aber auch ein Sieg als Bestätigung für die gute Trainer- und Mannschaftsarbeit, war gegen die SG KHD eingefahren – ein deutliches Lebenszeichen mitten im Abstiegskampf.
Es spielten: Lucas Waßmann - Kawa Ieso, Sebastian Lenz, Nico Marquardt, Marcel Müller, Janosch Thomas (44. Florian Süss / 80. Juri Paul) - Jonas Klippert, Viktor Witzel-Paul, Matthias Nobach (57. Christian Schröter) - Jan Stieff, Lucas Harbich
Spieler des Spiels: Marcel Müller, der sonst auf der 10er Position zu finden ist, spielte eine überragende Rolle in der FSA-Abwehrkette und erntete dafür großes Lob seiner Mannschaftskameraden, die ihm mit 9 Stimmen zum Spieler des Spiels kürten.
Die Tore: 1:0 Lucas Harbich (58')
Die Ersatzbank: Oliver Heeg, Juri Paul, Christian Schröter, Florian Süss
Der Schiedsrichter: Mario Ziegler (TSV Hausen)
(fs/mn)