Viele von euch haben sicher schon davon gehört, einige haben sie sogar schon angewendet, als Spieler oder Trainer. Die Spielform „Funino“! Wir möchten euch die Spielform etwas näherbringen die schon lange nicht mehr nur Bestandteil im Jugend- und Seniorentraining ist, sondern auch im Regelspielbetrieb bei den Kindern ihren Anklang findet. Eine Pilotphase 2019 in 10 Landesverbänden hat gezeigt, dass sich diese Spielform gerade im Kinderbereich bis U11 in Deutschland durchsetzen wird.
Die Regeln:
Gespielt wird auf einem 32x25m kleinen Spielfeld mit insgesamt 4 kleinen Toren! 6m vor den Toren befindet sich die „Schusszone“. Nur in diesem extra abgegrenzten Bereich dürfen Tore erzielt werden. Ein Team besteht aus 4 Spielern, wovon einer ein Auswechselspieler ist. Nach jedem Tor müssen beide Mannschaften wechseln. Liegt eine Mannschaft mit 3 Toren zurück, darf sie den vierten Spieler mit aufs Feld schicken. Es gibt weder Torwart, Abseits, Ecken oder Einwurf und auch keinen Schiedsrichter! Trainer und Betreuer wirken lediglich als Schlichter, sollten Konflikte auftreten oder von den ganz kleinen Kindern Mal die Schuhe gebunden werden . Der Ball wird immer durch „eindribbeln“ oder “einpassen” ins Spiel zurückgebracht. Ein Spiel dauert 7 Minuten.
Das Ziel:
Die Spieler sollen möglichst viele Ballkontakte haben und permanent neuen Spielsituationen ausgesetzt werden. Niemand soll sich verstecken können, sondern aktiv am Spielgeschehen teilnehmen. Dabei lernen gerade Kinder und Jugendliche bestimmte Situationen zu erkennen, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und die Entscheidung dann umzusetzen. Laut ersten Studien werden in dieser Spielform bis zu 50% mehr Ballkontakte pro Kind generiert und doppelt so viele Pässe gespielt als in der klassischen Spielform. Da auf dem Spielfeld immer Action ist und es kein klassisches Positionsspiel gibt, spezialisieren sich gerade Kinder nicht so schnell auf eine Position, sondern sind später flexibel einsetzbar. In der Regel finden keine einzelnen Spiele, sondern Turniere mit mehreren Mannschaften statt. In einem speziellen Modus wird dann mit auf- und absteigenden Spielfeldern gespielt was zur Förderung des Spielspaßes und der Abwechslung führt.
Fazit:
Durch die geringe Anzahl an Spielern pro Mannschaft müssen alle zu jeder Zeit aufmerksam sein und jeder kann sich in das Spiel einbringen. Niemand kann sich verstecken, sondern kann sein Talent permanent ausschöpfen. Zudem gelten die klassischen Regeln eher als Orientierung und die Kinder lernen früh Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Dadurch, dass Funino in Turnierformen gespielt wird, können mehrere Mannschaften gemeldet werden und gerade in Jahrgängen mit vielen Kindern alle auf ihre Einsätze kommen. Durch mehr Spiele und mehr Einsätze für jedes Kind bekommen die Kinder mehr Erfolgserlebnisse, was sich positiv auf die sportliche und persönliche Entwicklung auswirkt. Eine Spielform mit Zukunft, die in unseren Trainingseinheiten der Jugend- und Seniorenmannschaften immer häufiger angewendet wird.